Der etwas spezielle Marathon.

Das Wetter war anfangs von uns noch als gut eingestuft worden. Etwas bedeckt, aber der Regen der letzten Nacht war vorüber. Pünktlich fiel der Startschuss und los ging es. Das Feld lichtete sich. Und dann kam der Wind erst von hinten rechts und drehte dann nach Lust und Laune. Bis zur Reichenau war das schonmal der erste Ritt. Alle hofften da dann noch, dass sich das legt. Aber nein, kurz nach dem Burggraben gab es erst einmal mehr als genug Salat (Seegras) für alle und dann ging’s nochmals richtig zur Sache. Thomas, Christine und Monika sind an der Reichenau eingekehrt und haben sich eine Pause gegönnt (gute Entscheidung). Der Rest hat mit dem starken Gegenwind und ordentlichen Wellen gekämpft. Was niemand zu dem Zeitpunkt wusste, unser Hendrik wurde vermisst. Zumindest von uns Waldshutern.
Er hat einen Gekenterten versucht zu helfen, artig das Boot ausgepumpt und ihm wieder hineingeholfen. Da befand er sich noch auf dem Weg Richtung Burggraben. Leider war die Mühe vergebens, er fiel sofort wieder ins Wasser. Der andere Fahrer war der Meinung, er schwimmt mal an Land, und Hendrik hatte nun die Rennkiste abzuschleppen. Das funktionierte nicht wirklich. Also rief er die Notfallnummer an. Erster Job erledigt! Und auch lobenswert! Weiter ging es dann, aber nicht lange. Er traf auf einen Fischer (nein, ich berichte hier nicht das Märchen vom Hasen und Igel, das ist ein Tatsachenbericht!), der etwas aus dem Wasser holen wollte. 2 Schirme, auch hier wollte er helfen. Er versuchte es, aber funktionierte nicht. Äh Marathon… nicht Bodensee-Cleanup. Weiter also… auch Hendrik war dann endlich um die Reichenau und kämpfte mit den Wellen. Irgendwie war dann aber sein Boot der Meinung, im vorderen Bereich nur noch knapp unter der Wasserlinie zu schwimmen. Also hing das Heck entsprechend über Wasser, wie auch das Ruder. Also war nichts mehr mit lenken. Und dann noch die Wellen. Unser Hendrik rief also wieder mal die Notfallnummer an (best friends for ever). Er durfte dann mit Genehmigung ins Naturschutzgebiet. Die komplette vordere Luke war vollgelaufen. Uns hat er dann noch ein Beweisfoto gemacht, damit wir es sehen und glauben können. Und dann hat er endlich die letzte Etappe in Angriff genommen ohne weitere Vorkommnisse. Frank war schon lange angekommen, wohl genährt lag er bereits in seinem Zelt zum Nickerchen. Markus, Birgit und ich haben dann endlich Hendrik empfangen können. Er berichtete von seinen Abenteuern. Schon lange nicht mehr so gelacht. Die ein oder andere Situation war bestimmt grenzwertig, aber auch er kann jetzt nur noch drüber lachen. Thomas, Christine und Monika sind dann auch eingetroffen, der Wind hatte sich gelegt und sie konnten die zweite Etappe somit relativ entspannt meistern.
Es gab wohl 7 Rennabbrüche, was auch die ein oder anderen herrenlosen Boote erklärte.
Ein erfolgreicher Tag, alle lebend angekommen, viel gelernt und gelacht.