Der Wassersport-Verein Waldshut e.V. geht mit großen Schritten auf sein 100jähriges Bestehen zu. Dankenswerter Weise hat Roger Baumgartner bereits in den letzten Jahren zur Geschichte des Vereins recherchiert:
Das Jahr 1923 ist für Waldshut zum Geburtsjahr einer neuen Sportart geworden, die es in Waldshut trotz ihrer Lage am schönen Rhein bisher nicht gegeben hat. Der Rhein war damals ein reißender Strom, der noch nicht gestaut war. Es galt als tollkühn und gefährlich, sich in einem Ruderboot darauf zu wagen. Nur die Berufsfischer haben im Weidling den Strom befahren. Kurz nach der Jahrhundertwende wagten sich die ersten Pioniere aus Abenteuerlust und sportlichem Ehrgeiz auf den strömenden Rhein, es waren einige wenige junge Burschen in primitiven, selbst gebastelten Holzpaddelbooten. „Die hän en Sparre“ war damals die Ansicht vieler Waldshuter.
Erst Anfang der Zwanziger Jahre war es dann soweit, daß sich einige Wassersportler mit dem Gedanken trugen, einen Verein zu gründen, um dem Wassersport auf dem schönen, jungen strömenden Rhein eine Heimstätte zu geben.
Einfach war es nicht, und es erforderte viel Einsatzbereitschaft, Idealismus und Begeisterung, in einer wirtschaftlichen Notzeit mit stetig steigender Inflation diesen Gedanken zu verwirklichen.
Am 31. Januar 1923 fand im „Waldschloß“ die eigentliche Gründungsversammlung statt bei der 11 Herren anwesend waren. Es waren bekannte Waldshuter Namen darunter, wie Malermeister August Kempf, Stadtbaumeister Gustav Köpfler, Kaufmann Oskar Ruch, Bandagist Fritz Sänger, Bauunternehmer Theodor Wagner und Ingenieur Ludwig Weinkötz.
In der darauf folgenden Generalversammlung im April wurde Baurat Gerhard Benstz, der Chef des Wasser- und Straßenbauamtes zum 1. Vorsitzenden gewählt, zu seinem Stellvertreter August Kempf, der gleichzeitig als Leiter der „Zöglingsabteilung“ fungierte, Schriftführer wurde Albert Lott und Kassier Wilhelm Hauser.
Ganz bewusst nannte sich der gegründete Verein nicht „Ruderclub“, sondern „Wassersportverein“, denn es sollten alle damals bekannten Wassersportarten betrieben werden. Es gab neben dem Ruderwart für Ruderboote (Oskar Ruch) einen Ruderwart für Weidlinge (Schlossermeister Hilpert) und einen Schwimmwart (Seifensieder Karl Wegeler). Das Erlernen des Schwimmens, das in Waldshut damals nur im freien Rhein möglich war, galt natürlich als Voraussetzung zum Betreiben des Rudersports. Um das Rudern zu erlernen, fuhren die Waldshuter mit dem Zug zum damaligen Wassersportverein Warmbach, dem heutigen Ruderclub Rheinfelden, der bereits 1921 gegründet wurde.
Der Gedanke in Waldshut den Wassersport zu etablieren, fand in der Bevölkerung großen Widerhall. Im April 1923 hatte der neue Verein bereits 176 aktive und fördernde Mitglieder aus allen Bevölkerungsschichten. Mit 2 Weidlingen und 2 Rollsitzruderbooten sollte der Anfang gemacht werden. Dazu kamen noch private Holzpaddelboote. Um diese Boote unterzubringen, wurde eine Eingabe an den Gemeinderat gerichtet mit der Bitte um Überlassung des kaum noch benutzten alten Zellenbades oberhalb der Fähre.
Diese Bitte wurde abgelehnt, es musste also ein neues Bootshaus errichtet werden. Der Vereinskassier Hauser schlug als Standort den „Waschplatz“ unterhalb der Rebstockterrasse (heute Rosengarten) vor. Humorvoll wurde ihm im alten Protokollbuch folgender Eintrag gewidmet:
Wilhelm! Wo wollen Waldshuter Weiber Wäsche waschen, wenn WVW den Waschplatz wegnehmen will ?
„Herr Kempf konnte gleich einige, bereits von einem Holzhändler gestifteten Kubikmeter Holz in Aussicht stellen, und hofft man, wenn auch erst nach Überwindung großer Schwierigkeiten, durch Anstrengung aller Kräfte zu einem eigenen Vereinsbootshaus zu kommen“ heißt es weiter. In einer wohlgeplanten, beispielhaften Gemeinschaftsarbeit der begeisterten Sportler wurde der Bau durchgeführt. Planung und Bauleitung hatte der Stadtbaumeister Köpfler inne.
„Die Stadt stellt den Platz sowie das Holz für das Gebälk zur Verfügung. Wegmann schlägt während seinem Urlaub das Holz im Walde, Buri stellt das Fuhrwerk zur Verfügung und fährt das Holz in den Rebstockgarten, welcher von Joh. Ebner uns zur Verfügung gestellt wird. Das Kies, das zum Betonieren benötigt wird, soll aus dem Rhein geholt werden und mit drei Weidlingen an den Bauplatz herübergefahren werden“. So hatte jeder der Erbauer seine Aufgabe. Unterstützung erhielten sie noch durch Sach– und Geldspenden verschiedener Handwerksbetriebe von Waldshut und Umgebung, sowie von privaten Gönnern. Der erste Gig-Vierer des Vereins wurde von der Bootswerft Bossard in Karlsruhe erworben und kostete 5 Millionen Mark.
Der Bankkaufmann Görlitz, ein alter Ruderer, der sich eifrig im Verein betätigte, übernahm die Finanzierung. Das Boot erhielt dann nach seiner Tochter den Namen „Martha“. Den Taufakt vollzog der bekannte Heimatdichter Paul Körber, der selbst Vereinsmitglied war (rechts mit Kapitänsmütze).
Von der wirtschaftlichen und finanziellen Notsituation der damaligen Inflationszeit im Jahre 1923 kann man sich heute kaum mehr eine Vorstellung machen. Den Taumel der rapiden Geldentwertung spiegeln auch die Eintragungen im Protokollbuch des jungen Vereins wieder. Im April wurden noch Anteilscheine ausgegeben in Höhe von 10.000 ,– RM “sie sind wertbeständig, rückzahlbar in Reichsmark entsprechend dem Wert eines Drittel Dollars am Fälligkeitstage an der Berliner Börse“ war darauf vermerkt.
Dies erscheint viel Geld, aber man muss bedenken, dass die Hyperinflation die Weimarer Republik erschütterte. Die maximale Inflationsrate betrug 32‘400%. Dies bedeutete, dass die Preise pro Woche um das Vierfache stiegen. Immer schneller verzehnfachte sich die Abwertung gegenüber dem US-Dollar, bis schliesslich im November 1923 der Kurs für 1 US-Dollar 4,2 Billionen Mark entsprach!
Im Oktober des selben Jahres ist über eine Vorstandssitzung vermerkt: „Für die laufende Woche müssen mindestens 250 Milliarden für Arbeitslohn beschafft werden. Die Rechnung für das von der Stadt bezogene Holz ist eingetroffen und wetteiferten zwei Herren, den Betrag von je 5 Milliarden zu stiften, um es sofort bezahlen zu können, was der Herr Vorsitzende warm verdankt“.
Noch im Gründungsjahr 1923, am Sonntag, den 2. Dezember, konnte das neue Bootshaus eingeweiht werden. Trotz des jahreszeitlich späten Termins war die Weihe verbunden mit Bootstaufen und Wettfahrten. Es wurde sogar ein Weidlingsrennen veranstaltet; das war sicher etwas einmaliges auf dem Rhein. Der „Festpoet“ Paul Körber vollzog den Richtungsspruch und den Taufakt für die Boote:
Ziehe Schifflein, deine Bahn
so im sanften Gleiten,
wie ein sanfter, weicher Schwan,
ohne Schritt ein Schreiten.
Im Alb-Boten schrieb er voll Begeisterung:
Es ist doch noch Idealismus in der Welt, so schlecht es uns immer geht. Seit Monden schon wirken und werken sie da unten auf dem Waschplatz, Burschen wie Männer, und das reineweg aus der Liebe zur Sache, auf daß es ein Obdach gebe für ihre Boote. Glück zu! Schon steht der Bau und grüßt von ferne den besinnlichen Uferwanderer. Einem Gezelt gleichend, hat der feste Holzbau gefällige Form. Ein Türmlein gar fehlt nicht darauf. Da wird bald auch ein Wimpel ins Land grüßen.
Das Bootshaus ist eine schmucke Bereicherung des Rheinweges geworden, und der von Booten belebte Rhein bot für die Waldshuter ein neues, bisher unbekanntes Bild.
Monatsversammlung 1926
Anfang Mai gab der Vorstand Dr. Beuttel, der Ruderwart Weniger und der Sportleiter Müller bekannt, dass am 2. Mai 1926 das Anrudern stattgefunden hatte. Die Kleidervorschriften waren damals ziemlich streng, Die Ruderer hatten eine weisse Mütze und ein weisses Ruderhemd zu tragen mit einem grünen Stern. Kniehosen, Strümpfe und Schuhe mussten schwarz sein.
Drittes Reich
Das Ruderjahr 1932 / 33 war gegenüber den Vorjahren insofern von besonderer Bedeutung, weil der Verein in dieser Periode das 10jährige Bestehen feiern konnte. Beim Anrudern fand gleichzeitig eine Fliegerveranstaltung der SA bei der Lonza statt. Der Apotheker Dr. Fritz Beuttel schloss seine Ansprache mit einem dreifachen Hipp Hipp Hurra auf den Herrn Reichspräsidenten von Hindenburg und den Reichskanzler Adolf Hitler. Der Ehrenvorsitzende und Mitgründer des Vereins, Dr. Benstz, war inzwischen zum Oberregierungsbaurat in Heidelberg befördert, wurde als Festredner gewonnen. Herr Dr. Beck taufte einen neuen Gig-Vierer auf den Namen «Treu Deutsch». Die Worte bei der Einweihung liessen schon erahnen, wohin sich die Dinge entwickeln werden: «Es soll daher das neue Boot nicht nur zur weiteren Erstarkung des Wassersports beitragen, sondern vornehmlich den Mitgliedern dieses Vereins stets ein Symbol dafür sein ganz im Sinne des deutschen Rudergeistes jetzt erst recht ihr Leben, ihr Streben und endlich ihr Sterben nur unter eine Devise zustellen: Deutschland, Deutschland über alles!»
Regatta 1934 in Waldshut
Geladen waren auch die Damen des Deutschen Ruderverein Zürich, die sich im Stilrudern Wettkämpfe lieferten. Und ein Orchester spielte auf.
Neugründung nach dem Krieg
Auf Anordnung der Besatzungsbehörde mußte eine Neugründung des Vereins erfolgen, die am 8. Juni 1946 durchgeführt wurde. Vorstandsmitglied konnte nur werden, wer aus der nationalsozialistischen Vergangenheit noch eine saubere Weste hatte. So musste der Vorstand neu bestellt werden.
1. Vorsitzender | Hermann Engelmann |
2. Vorsitzender | Ernst Zirkelbach |
Kassier | Hermann Mayer |
Schriftführer | Ludwig Herzog |
1. Ruderwart | Anton (Toni) Landherr |
2. Ruderwart | Josef Wassmer |
Ruderwartin für Frauen | Elisabeth Engelmann |
Leiter der Jugendabteilung | Hans Künzi |
Vertreter der Privatbootbesitzer | Edmund Zimmermann |
Materialverwalter | Hans Künzi |
Die Aufnahme des Ruderbetriebs in Waldshut war erst 5 Jahre nach Kriegsende wieder möglich – die Grundlage für einen neuen Anfang war damit geschaffen.
Ernst Zirkelbach ist von 1949 bis 1952 1. Vorsitzender und ihm folgt während den Jahren 1952 bis 55 Walter Klatte. In diese Zeit fällt auch unser Beitritt zum DLRG.
Die erste Trainingsmannschaft erhielt die Erlaubnis auf dem Rhein zu rudern, durfte sich aber nur 10 m vom Ufer entfernen, war namentlich gemeldet und musste den Personalausweis bei sich führen. Im Frühling 1950 fand zum 1. Mai nach 10-jähriger Unterbrechung wieder ein Anrudern auf dem Rhein statt.
1955 wurde Erich Beuttel zum 1. Vorsitzenden gewählt.
Das Bootshaus hatte in der Kriegszeit schwer gelitten. Fensterläden und Scheiben war zerstört worden. Alles Werkzeug war abhandengekommen. Die Dollen aus Messing waren ein wertvoller Besitz, der sich zum Tauschen hervorragend eignete und die noch vorhandenen Boote waren mehr oder minder stark beschädigt. Ein unbeschädigter Zweier musste an die Besatzungsbehörden in Konstanz abgegeben werden. Ein französischer Offizier ruderte mit diesem Boot zu seinem Vergnügen auf dem Bodensee. Hartnäckig verfolgten die Waldshuter ihr Ziel, diesen wertvollen Besitz wieder zu bekommen. Mit mehreren Schriftwechseln mit den alliierten Behörden wurde dann am 12. 6. 1948 der Kasseneingang mit einer Vergütung von RM 550. vermerkt.
Wettkampfteilnahmen an Ruderregatten seit den 50er Jahren
Nach Anschaffung von verschiedenen Gig- und Rennbooten verschiedener Klassen konnte der Verein auch an größeren Regatten im In- und Ausland teilnehmen. Zu den markantesten Erfolgen des WVW zählen die von Gisbert Fels im Jahre 1959 errungenen Siege an der Internationalen Ruderregatta in Frankfurt und beim Dreiländerkampf (gegen Jugoslawien und Österreich) in Wien, wo auch Uli Kaiser einen zweiten Platz erringen konnte.
Otto Mayer mit Selder-Vierer erfolgreich
Otto Mayer trainierte die vielen Jugendlichen auf dem Rhein und war bald erfolgreich mit einem Vierer (Selder-Vierer) und einem Achter. Davon zeugen noch Erinnerungen aus Zürich, wo der Wassersport Verein mit O. Selder (Schlag), H. Schewski, U. Kaiser, J.Kaiser, H.-J. Zapf , G. Fels , H.J. Schmidt , R. Amann , J. Glade(Steuer) erfolgreich waren.
1966 erreichte ein Doppelzweier (O. Selder / H. Schewski) bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Ratzeburg von 18 Booten den 5. Platz.
Auch sportlich war der Verein im Jubiläumsjahr erfolgreich. So konnte der junge Skuller Andreas Ebner bei den Baden-Württembergischen Landesmeisterschaften in Breisach den Titel im Kunststoffeiner erringen. Der Junior-Vierer (M. Hecht, St. Luther, H. Schirmaier, M. Blume und D. Handke Stm.) errang je einen Sieg bei den Regatten in Zürich, Eberbach und auf dem Gnadensee. Die Seniorenmannschaft (H. Booz, G. Kaiser, W. Bukatiuk, R. Müller, E. Kunz Stm.) war auf dem Bodensee siegreich.Auch bei den Veranstaltungen des Sportausschusses ist der Verein mehrmals in Erscheinung getreten. So wurde am Sportlerball 1973 der junge Skuller Andreas Ebner zum Sportler des Jahres gewählt. Auch im Jahr 1974 stellte Waldshut in dieser Kategorie den baden-württembergischen Jugendmeister mit Achim Fischer. 1975 erfolgte die Wahl des langjährigen Ruder- und Bootswarts Hans Kunz zum âTrainer des Jahres. Ihm gebührt hervorragender Anteil an den sportlichen Erfolgen der Ruderinnen und Ruderer. Im darauf folgenden Jahr wurde der Kanufahrer Günther Schröter als Sportler des Jahres ausgezeichnet, der unter anderem beim Berliner Kanu-Marathon 1977 einen beachtlichen 3. Platz unter 655 Teilnehmern erreicht hatte. Günther Schröter war als Marathon-Paddler bekannt und hat jahrelang enorme Kilometerleistungen bis zu 12.000 km jährlich gepaddelt.
Ein lang gehegter Wunsch ging für den Verein in Erfüllung, als anlässlich des Anruderns im Mai 1975 ein neuer Doppelzweier getauft werden konnte. Die Anschaffung war ermöglicht worden durch die vielen Spender und durch die Unterstützung des Sportausschusses, dessen 1. Vorsitzender, Manfred Kirchgässner, das neue Boot auf den Namen âForelle taufte. Das erste Rennen mit dem neuen Boot bestritten auf dem Zuger See bei Cham die Ruderer Markus Hecht und Wolfgang Klein, die das kleine Finale gewinnen konnten. Es ist nicht möglich, alle Regattabesuche und Erfolge in dieser Zeit im In- und Ausland einzeln aufzuführen. Auf nationalen und internationalen Ruderregatten beträgt die Zahl der Siege bis zum Jahr 1978 insgesamt über 130.
Neben dem Wettkampfrudern wurden auch Wanderfahrten auf Schweizer Seen, dem Schluchsee sowie auf Rhein und Aare durchgeführt. 35 Ruderer und Ruderinnen wurden bisher mit dem Fahrten- und Leistungsabzeichen des Deutschen Ruderverbandes ausgezeichnet.
Rückschlag und Neubau Bootschuppen
Die Durchführung von Vereinsveranstaltungen und das Bereitstellen von Übernachtungsmöglichkeiten für Wanderfahrer im Bootshaus wurde erschwert durch die Entscheidung des zuständigen Brandsachverständigen. Die Nutzung des Clubraumes bis zur Beseitigung der festgestellten Mängel (fehlender Notausstieg) war nicht mehr gestattet. Die gerade begonnene Diskussion im Jahre 1989 über den Bau eines Bootschuppens war erst einmal vom Tisch.
Nachdem Klaus Eckert nicht mehr für eine neue Amtszeit kandidierte, wurde Alfred Mosel 1990 zum ersten Vorsitzenden gewählt. Er forcierte die Planung zum Bau des Bootsschuppens, welche unter der Federführung von Otto Mayer weiter vorangetrieben wurde. Viele Arbeiten wie Vorbereiten und Betonieren des Fundaments, Mithilfe beim Eindecken des Daches, Anbringen der Fassadenteile, Fenster und Tore sowie Ausrüsten mit Bootslagern wurden von Vereinsmitgliedern erbracht. 1992 konnte der neue Bootsschuppen seiner Bestimmung zur Lagerung von 10 Gig-Vierern oder Jollen übergeben werden.
Auch die beiden mittels Sponsorengelder neu angeschafften Vierer „Börsenwelle“ und „WALTMAN“ (von Waltraud und Manfred Greiner) fanden dort ihren Platz.
Im Wettkampfsport erreichten die Mädchen Sabine Mosel und Simone Acker über ihr gutes Ergebnis am Landesentscheid in Breisach die Teilnahme am Bundesentscheid in Berlin. Noch erfolgreicher war Peter Greiner, der mit Sebastian Mayer aus Breisach zusammen im Doppelzweier am Eichkranz in Berlin 1993 Vizemeister wurde (Sebastian Mayer ruderte 1996 an der Olympiade in Atlanta mit seinem neuen Zweier-Partner auf den 6. Platz). Manfred Greiner errudert als „Langstrecken-Wanderruderer“ im Jahr 1993 mit 4.036 km und 1994 mit 4.075 km neue Vereinsrekorde.
Zur Feier zum 70-jährigen Bestehen des Vereins 1993 wurde in die Zunftstube im „Wilden Mann“ eingeladen. Wiederum mit Spendenhilfe konnte in diesem Jahr ein neues Leichtgewichts-Skiff für den Rennsport gekauft und auf den Namen „Bavaria“ getauft werden.
1994 wurde das «1. Waldshuter Achterrennen» unter der Leitung von Trainer Bernhard Ballnus, der die Trainerpflichten von Ulrich Leber übernommen hat, organisiert.
Seit der Realisierung des Notausstieges 1994 kann der Clubraum im Bootshaus wieder für Veranstaltungen und Übernachtungen genutzt werden. Die Sanierung des Herren-Duschraumes wurde durchgeführt.
Hauptversammlung 8. März 1996 Edgar Schupp wird 1. Vorsitzender
Die Hauptversammlung 1996 war geprägt durch die anstehenden Neuwahlen, bei denen zwei Bewerber – Alfred Mosel und Edgar Schupp – für das Amt des
1. Vorsitzenden kandidierten. Die 71 anwesenden, stimmberechtigten Mitglieder erlebten eine mit Spannung geladene Versammlung. Alfred Mosel wurde nach nur sechs Jahren Vorsitz abgewählt.
EdgarSchupp wurde mit 38 zu 31 Stimmern
zum 1. Vorsitzenden gewählt. Die von Edgar Schupp vorgeschlagenen Kandidaten für die weiteren Vorstandsämter wurden ebenfalls von der Versammlung gewählt. Bei den Neuwahlen 1998 wurden diese Vorstandsmitglieder für weitere 2 Jahre in ihrem Amt bestätigt.
1. Vorsitzender | Edgar Schupp | |
2. Vorsitzender | Ulrich (Uli) Leber | |
Kassenwartin | Veronika Baumgartner | |
Schriftführerin | Ursula Sternberg | |
Ruderwart | Herbert Acker | |
Bootswart | Hans Künzi | |
Paddelobfrau | Inge Ruch | |
Vertreterin der Frauen | Angelika Effinger | |
Kassenprüfer | Georges (Schorsch) Harmel; Karl-Heinz Rech | |
Ältestenrat | Manfred Eckert, Erich Beuttel, Rainer Ruch, Kurt Löser, Otto Mayer, Herbert Ebner, Manfred Greiner |
Aktivitäten seit 1996
Die bereits begonnene Aktion der Erneuerung des Bootssteges konnte im Herbst 1996 unter der Federführung von Herbert Acker und Rainer Ruch fertig gestellt werden.
Zur Unterstützung des Trainingsbetriebes, vor allen Dingen zur Begleitung und Absicherung der jugendlichen Rennruderer, wurde im Frühjahr 1997 ein leichtes Motorboot (Schlauchbootkatamaran) angeschafft. Trainer Bernhard Ballnus absolvierte beim Motorbootclub Waldshut, der bei Auswahl und Kauf des Bootes beratend zur Seite stand, die erforderliche Führerscheinprüfung. Ein geeigneter Stellplatz wird noch in diesem Frühjahr hergerichtet.
Die Website WVWEV.DE
Da der Vorstand im Jahr 1997 mit dem neuen Medium Internet noch nicht vertraut war, begann Roger Baumgartner für den WVW in eigener Regie einen Internetauftritt aufzubauen. Leider war der Name WVW.de schon vergeben, so entschloss er sich die Website wvwev.de zu nennen und betrieb sie zuerst auf seiner eigenen Website digibit.ch als Subdomain. Die digitale Fotografie erlaubte ab 2002 auch qualitativ hochwertige Bilder und Fotoalben zu erstellen. Dies erhöhte die Besucherzahlen auf der Homepage enorm. Im Jahre 2004 entschloss er sich zu einem Redesign. Zum modernen Auftritt gehörte auch ein neues Logo, das er in Zusammenarbeit mit Barbara Grobert entwickelte. Später (2007) erlaubte der Vorstand dann einen eigenständigen Internetauftritt zu betreiben.
Beim Einweihungsfest des Bootssteges am Campingplatz in der Schmittenau am 24./25. Mai 1997 hatte der Wassersportverein die gute Gelegenheit sich und die Sportarten Rudern und Paddeln der Öffentlichkeit vorzustellen. Bei schönstem Wetter war dies ein sehr guter Erfolg. Dagegen fiel das 3. Waldshuter Achterrennen buchstäblich ins Wasser. Bei Dauerregen und Hochwasser hielten sich die Gäste und Teilnehmer in Grenzen. Erfreulich war der Besuch von Oberbürgermeister Albers und einiger Stadträte bei dieser Veranstaltung sowie die starken Vorstellungen der Frauenachter aus Zürich und Waldshut.
Im Bereich Wettkampfsport konnten im abgelaufenen Jahr die Erfolge von Stefan Ballnus, der im Leichtgewichtsdoppelvierer an den Eichkranzrennen in Brandenburg den 3. Platz erreichen konnte und von Peter Greiner, der an den Hochschulmeisterschaften in Hannover den 2. Platz belegte, überzeugen.
Der Aufbau der Ruderjugend, mit ersten Schritten im Jahr 1996 wieder begonnen, wurde 1997 fortgesetzt. Der Nachwuchs hatte bereits die Chance sich bei Sichtungslehrgängen zu bewähren. Um die Jugendlichen für den Ruder-Rennsport weiter zu begeistern und zu motivieren, wurde der Bootspark um einen leichten Doppelvierer mit Steuermann erweitert. Dieses Boot wird anläßlich des diesjährigen Anruderns und Anpaddelns am 05. April 1998 getauft.
Orkan Lothar
Alles begann mit einer Katastrophe: Der gewaltige Orkan Lothar fegte am 26. Dezember 1999 über Teile Europas hinweg. Auf seinem Weg Richtung Europa wuchs er zu einem gewaltigen Sturm heran. Man muss schon weit in der Geschichte zurückgehen, um ähnliche Orkanstärken zu finden. Im Jahre 1990 richtete Vivian großen Schäden im Alpeninnern der Schweiz an. Der gewaltige Orkan Lothar deckte einen Teil unseres Daches ab und beschädigte die Dachkonstruktion.
Lothar forderte 14 Tote und verursachte einen Schaden von 1780 Mio. CHF. Im Jahrbuch des Oberaargau steht zu lesen: «Ganze Wälder hatte der Sturm „Lothar“ umgefegt. Kreuz und quer lagen die Bäume am Boden, wie hingeworfene Streichhölzer. Viele waren samt den Wurzeln ausgerissen worden. Einzelne Bäume ragten aus dem Chaos heraus, davon etliche geknickt, abgedreht, gespalten. Ganze Landschaften trugen nach dem Sturm ein anderes Gesicht, vorher baumbestandene Hügelkuppen waren plötzlich kahl, die Bewohner erkannten oft ihre Umgebung kaum wieder.»
Auf dem Feldberg im Schwarzwald wurde das Windmessgerät der Wetterstation durch einen Stromausfall außer Betrieb gesetzt; die letzte verwertbare Anzeige war 212 km/h. Die stärksten Böen wurden mit 272 km/h auf dem Hohentwiel bei Singen gemessen.
Das Dach unseres Bootshauses wurde teilweise zerstört. Eine größere Fläche von Ziegeln riss der Sturm weg. Glücklicherweise befand sich zu dieser Zeit niemand auf dem Rheinweg.
Außerordentliche Mitgliederversammlung 2002
Am Freitag, dem 22. Februar 2002, um 20.00 Uhr, fand dann im Bootshaus die außerordentliche Mitgliederversammlung statt. 37 Mitglieder waren erschienen.
Einziger Tagesordnungspunkt war das Thema «Bootshaus». Dem Vorschlag des Vorstandes, ein Baugesuch für den Neubau des Bootshauses zu erstellen und beim Badischen Sportbund die Fördermittel zu beantragen, stimmten 32 Mitglieder zu, zwei stimmten dagegen und es gab eine Enthaltung. Zwei jugendliche Mitglieder durften laut Satzung nicht mitstimmen.
Tolle Ergebnisse der Rennruderjugend 2002
Robin Ehrminger nahm im Mai an der internationalen Junioren-Regatta in Köln teil. Er gewann alle 4 gemeldeten Rennen.
Juni 2003 Robin Ehrminger an die WM
Nach seinen Erfolgen im letzten Jahr – Deutscher Meister und Baden-Württembergischer Meister, zusammen mit Felix Löffler – hatte sich Robin Ehrminger für die Junioren-WM 2003 in Athen qualifiziert.
Felix und Robin gewannen den Doppelzweier ohne Steuermann vor Gaflik/Bodovski, den letztjährigen Vize-Weltmeistern.
Weitere Großerfolge im Jahr 2004 und 2005
Robin Ehrminger kehrte überglücklich mit einem dritten Platz von der Weltmeisterschaft in Spanien zurück und wurde in Waldshut stürmisch empfangen. Mit Felix Löffler (Ruderclub Rheinfelden) wurde er deutscher Meister. Im gleichen Jahr wurde er zum Sportler des Jahres gewählt.
Aber auch die Masters ließen sich nicht lumpen. Markus Grobert holte sich den deutschen Meister. Zusammen mit Christoph Hagen, seinem Cousin, erkämpften sie sich viele Siege.