Zur Begrüßung am Überlinger Bootshaus gab´s ein großzügiges Frühstücksbuffet und einen weitem Blick über den See. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Tagen liess sich die Sonne nicht von den Wolken einschüchtern und so klang unsere Anspannung rasch ab nach dem frühen Aufstehen, der Fahrt mit dem Hänger über den Randen, durch den Hegau und am Schluss auf dem schmalen Uferweg wo einige Ausflügler versuchten uns klarzumachen, was wir und unser „Tempo“ doch für eine Zumutung für sie und ihre E-bikes darstellten. Immerhin, ein hilfsbereiter Lieferant, der Eier zum dahinter liegenden Strandbad bringen sollte, half uns in aller Ruhe beim Abladen unseres Bootes bis Thomas den Hänger wegbringen konnte und der Weg für seinen Kleintransporter frei war.
Ein sanfter Wind verzierte den See mit kleinen Wellen, zu klein um uns als Flussruderer allzu großen Respekt einflößen zu können.
Von anderen befreundeten Vereinen waren Mannschaften gekommen, so aus Bregenz, eine Gruppe Konstanzer und Kreuzlinger war über den See gerudert, Radolfzell vertrat den Untersee und wir 9 Waldshuter den Hochrhein. Im Rahmen der Landesgartenschau stand ein Tag mit dem Thema Wassersport auf dem Programm. Die Boote sollten an der Stadt vorbei rudern wo am Ufer, teilweise auf schwimmenden Inseln und an ein paar Plätzen des Städtles Gartenanlagen aufgebaut sind.
Um 11 Uhr ging es aufs Wasser, eindrucksvoll der Bootssteg, der ja für erheblich unterschiedliche Pegelstände des Sees ausgelegt sein muss. Gemütlich ruderten wir am Ufer entlang darauf achtend, dass die Bootsreihe vom Ufer aus ein schönes Bild ergab. Verschiedene Boote versammelten sich vor der Stadt, Doppelachter, ein Kirchboot, 5er, Vierer. Vom Land her ertönte eine Ansprache, die wir aus der Entfernung nicht ganz verstehen konnten und wohl auch nicht mussten, wir freuten uns über winkende Zuschauer und einen malerischen Blick auf die Altstadt mit dem Münster.
Maik steuerte unseren Achter weiter zunächst nach Westen, mit Blick auf Anlagen der Landesgartenschau, der Goldbacher Kapelle, die aus dem 9. Jahrhundert, der Zeit der Christianisierung am See stammt, dann an den Sandsteinfelsen mit ihren Höhlen vorbei bis nach Sipplingen, hier wegen der Entnahmestelle für die Stuttgarter Wasserversorgung in genügendem Abstand zum Ufer. Von dort ruderten wir über den See zur Marienschlucht und nach dem Coxwechsel zum sogenannten „Teufelstisch“ , einer Untiefe am sonst an diesem Teil steilen Ufers des Bodanrücks, um den sich, wie der Name vermuten lässt eine Vielzahl von Geschichten rankt. Immer mal wieder unterbrochen von 20 „dicken“ Druckschlägen ging es ruhig vorbei an Wallhausen, früher ein kleines Fischerdorf, heute eine Ansammlung nobler Häuser und Feriendomizile, dann bis kurz vor Dingelsdorf von wo wir uns auf den Rückweg mit Seeüberquerung machten. Mit knapp 20 km hatten wir eine schöne und abwechslungsreiche Runde auf dem Überlinger See zurückgelegt.
Zur Belohnung gab es ein erfrischendes Bad im See, am Bootshaus Kaffee und Kuchen, Unterhaltung mit Ruderern anderer Vereine und natürlich den See, das schöne Wetter und die entspannte Stimmung zu genießen. Etwas später machten wir uns auf, zumindest einen Teil der Ausstellungsgärten zu besuchen, ein Gang durch den Stadtgraben zum See, wo immer wieder Gartenabschnitte zum Flanieren und zum Bestaunen der Blumen einluden. Ein Shuttlebus brachte uns später wieder in die Nähe des Bootshauses, nachdem wir mit Blick auf die Altstadt und den See noch zum Abschluss den Durst gelöscht hatten.

Bericht: Prosper