Höchstleistung bei Minusgraden

 

Sonntagmorgen, 9 Uhr. Wo die Waldstadt erst langsam erwacht, herrscht am Bootshaus unter der Ochsensteige schon rege Betriebsamkeit. Während der Nebel die Wintersonne über dem Rheintal noch im Griff hat, herrscht drinnen im Clubhaus zunehmend Klarheit: Lena und Isabella haben die Namen der vier Crews und Steuerleute gezogen, die beim 3. Waldshuter Achter-Headrennen antreten. Gemeldet waren neben Akteuren aller Altersgruppen des WSV auch Ruderinnen und Ruderer des RC Grenzach, zu dem der WSV seit Jahren eine enge freundschaftliche Beziehung unterhält.

 

In zwei Läufen würden vier Crews in Störtebecker und Tempo gegen einander rudern. Jugend-Trainer Gerhard Fitzky hatte Start- und Ziel des fünf Kilometer langen Rennkurses sowie den Wendepunkt unterhalb der Aaremündung mit Bojen markiert und die Mannschaften bezüglich der Regeln bei Überholvorgängen instruiert.  Er selbst nahm aus dem Begleitboot heraus die Rennzeiten.

 

Während das Küchenteam um Barbara Stoll duftenden Kaffee und leckere Nusshefezöpfe kredenzt, werden in den ausgelosten Crews die letzten Namens-Unklarheiten beseitigt, sowie die Sitzpositionen hinter den Schlagmännern- und -frauen und die Rennstrategie festgelegt.

 

Im ersten Lauf legen Roman, Ralph, Steve, Claudia (RCG), Axel, Claudia, Isabel (RCG) und Doris (RCG) mit Cox Isabella im Störtebecker sowie Timm, Angelika, Holger (RCG), Prosper, Gerhard, Gunda (RCG), Renate und Jean-Luc (RCS) mit Cox Hüss in Tempo los.

 

Nach dem Aufwärmen rheinabwärts wird der fliegende Start der beiden Boote von den übrigen Akteuren auf dem Bootshausbalkon mit frenetischen Anfeuerungsrufen bedacht. Während die beiden Achter bei Temperaturen unter Null Grad in Richtung Full entschwinden, geben sich die Mannschaften des zweiten Laufs im warmen Bootshaus gemütlichem Small-Talk hin. Dabei ist der tödliche Unfall eines Basler Doppel-Vierers auf dem nächtlichen Rhein bei Grenzach wenige Tage zuvor immer wieder Thema.

 

Nach 20 Minuten kommt Störtebecker 1 wieder in Sicht und fährt als Erster über die Ziellinie. Aufgrund einer besser gelungenen Wende hat er einige Sekunden Zeitvorsprung zu Tempo 1 herausgerudert.

 

Im zweiten Lauf geht Störtebecker 2 mit Barbara, Gabriel, Martina, Markus, Ulrike (RCG), Anne, Juliane (RCG), Annette und Cox Hüss gegen Tempo 2 mit Cox Magdi, Schlagmann Rafael, Co-Schlag Sigrid (RCG), Holger (RCG), Thomas, Maik, Markus (RCG), Chris (RCG) und Lena ins Rennen.

 

Bei Windstille und minimaler Strömung kommt einer optimalen Linie auf dem Kurs in dieser langezogenen Rheinkurve besondere Bedeutung zu. Tempo 2 macht seinem Namen alle Ehre und hat bei Schlagzahlen zwischen 30 und 34 den zuerst gestarteten Störtebecker 2 schon kurz hinter Full ein- und dann überholt. Jedoch: „Die vier Wenden, die wir vor dem Rennen übungsweise gefahren sind, waren alle besser als dann jene im Rennen“, konstatierte die Tempo-2-Crew hinterher selbstkritisch. Aber es reicht mit 20:03 Minuten dennoch zum klaren Tagessieg!

 

Bei der Siegerehrung hat dann auch endlich die Sonne über den Nebel triumphiert. Es gibt Ritter-Sport (natürlich!)-Schokolade für alle Teilnehmer und ansprechend gestaltete Medaillen für die Sieger.

 

Nach dem Dank der RCG-Vorsitzenden Sigrid Behr für die Einladung zu dieser Veranstaltung und einem großen Dankeschön an Gerhard Fitzky für die einwandfreie Organisation gibt es dann kein Halten mehr: Die heiße Schlacht am (nicht nur) kalten Buffet ist eröffnet! Und egal, ob Bratkartoffeln mit Speck und Spiegelei oder Lachs mit leckerer Creme und mundgerechten  Gemüse-Happen  gemampft werden – – –  alle Akteure sind sich einig: Das Waldshuter Achter Head soll auch 2021 wieder stattfinden!

 

Rafael Herrmann

Rasantes Überholmanöver